Kaninchen und Meerschweinchen als Haustiere für Kinder?

Wir können es wohl gar nicht oft genug erwähnen!
Kaninchen und Meerschweinchen sehen zwar so flauschig, süß und gutmütig aus, sind aber absolut keine Schmusetiere. Als Haustiere eignen sie sich daher nur bedingt für Kinder, da beide Gattungen dämmerungsaktive Fluchttiere und somit sehr Lärm- und Stress empfindlich sind. Daher sollte genau abgeklärt werden, inwieweit sich die Erwartungen Ihres Kindes mit den Bedürfnissen dieser beiden Haustiergattungen decken.
Kinder möchten gerne einen Gefährten zum Halten und Knuddeln; Kaninchen und Meerschweinchen brauchen aber jemanden, der versteht, dass sie lieber am Boden leben möchten und es überhaupt nicht mögen, hochgenommen oder „zwangsbekuschelt“ zu werden.
Beide Tierarten reagieren manchmal unerwartet, sie rennen plötzlich davon oder versuchen zu beißen, wenn man sich ihnen zu schnell oder zu laut nähert. Stressbedingte Krankheiten können entstehen.
Kinder reagieren erstaunt und enttäuscht, wenn sie merken, dass Kaninchen oder Meerschweinchen nicht ihrem Bild von süßen Schmuse-Tieren entsprechen. Aus diesen Gründen verlieren viele Kinder, speziell die jüngeren, schnell das Interesse an ihrem Tier.
Wenn Sie selber bereit sind, die Verantwortung für die Tiere zu übernehmen und Ihr Kind ein ruhiger Typ ist oder die Verhaltensregeln für den Umgang mit dem Tier einhalten kann, werden Sie und die Tiere viel Spaß am gemeinsamen Leben haben. Wenn Ihr Kind laut und aktiv ist und sich nicht an gewisse Regeln hält, wird ein Tier nur Ihren eigenen Stressfaktor erhöhen.
Manche Eltern möchten ein Kleintier für ihr Kind, damit dieses lernt Verantwortung zu übernehmen. Gewöhnlich verliert das Kind aber über kurz oder lang das Interesse (ganz davon zu schweigen, dass es nicht bereit ist für die tägliche Pflege zu sorgen) und das Tier leidet. Im besten Fall lernt das Kind sich schuldig zu fühlen, weil das Tier wegen Vernachlässigung leidet. Oft wird das Kaninchen oder Meerschweinchen weggegeben weil "du dich nicht darum gekümmert hast". Dies haben wir in den ganzen Jahren leider schon so oft miterleben müssen! Was soll ein Kind daraus lernen?
Deswegen lassen Sie Ihr Kind bei der Pflege helfen, aber bestehen Sie nicht darauf. Wenn das Kind Interesse hat, ermutigen Sie es; wenn es gelangweilt ist, lassen Sie es etwas anderes tun und sorgen Sie weiter für das Tier. Das Kind lernt das Meiste, indem es Sie beobachtet - Ihre Arbeiten, der Ton Ihrer Stimme, wenn Sie mit dem Tier sprechen und Ihre Einstellung.
Von all diesen Dingen lernt es etwas über Verantwortung, Geduld, treusorgend zu sein, die freudige Würdigung und Akzeptanz eines Lebewesens, für das was es ist, und nicht für das, als das wir es gerne hätten.
Fotos Gruppe mit MS aus dem Notfall vom 16.01.2021 (ausser Cookie) sie lassen sich auch heute noch kaum blicken!

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